Bildnachweis: Videostill ZDF heute vom 11.12.2024
Der dramatische Einsturz der Carolabrücke in Dresden im Herbst 2024, der zum Glück keine Menschenleben kostete, sondern „nur“ einen Schaden von ca. 100 Millionen im Haushalt Dresdens hinterlässt, hat auch Folgen für viele andere Brücken gleicher Bauart.
Im Gutachten von Prof. Steffen Marx, Institut für Massivbau TU Dresden, das dieser dem Verkehrsausschuss der Stadt Dresden vorlegte, erklärt dieser: „Die Ermittlungen ergaben als Grund für das Unglück eine sogenannte wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion. Sie führte in Verbindung mit der Materialermüdung durch die verkehrliche Beanspruchung zu einem Versagen zahlreicher Spannglieder.“
Und weiter: „Ein rotes Band bei der Brückeneinweihung schneiden Politiker gern durch – mit Investitionen in Erhaltung ist kein Staat zu machen.“
Nicht zufällig hatten Ingenieure und Spitzenverbände im Sommer 2024 einen gemeinsamen Notruf an die Bundesregierung veröffentlicht, weil Investitionsplanungen in die Infrastruktur im Ressort von Verkehrsminister Dr. Volker Wissing (FDP) nicht den anstehenden Sanierungsstau in Deutschland abbildeten.
Inzwischen hat der Brückeneinsturz von Dresden massive Auswirkungen auf andere Länder und Kommunen. Der Tagesspiegel berichtete am 23.1.2025 „eine der wichtigsten Brücken Berlins muss abgerissen werden – weil sie mit Material aus demselben Werk erbaut wurde wie die eingestürzte Carolabrücke in Dresden.
Es handelt sich um die Straßenbrücke über die Ringbahn am S-Bahnhof Landsberger Allee in Prenzlauer Berg. Über sie verläuft die Landsberger Allee. Sie passieren täglich tausende Autos und vier wichtige Tram-Linien.
Damit wird nach der Schönhauser Allee eine weitere wichtige Ausfallstraße des östlichen Zentrums der Hauptstadt voraussichtlich jahrelang zur Großbaustelle.“